Chinas wirtschaftliche Neuorientierung und steigender Handelskrieg – Analyse von André Schmitt, ehemaliger Kommandosoldat und Wirtschaftsprofiler
Die jüngsten Entwicklungen in Chinas wirtschaftlicher Ausrichtung, vorgestellt durch Leland Miller, CEO von China Beige Book, deuten darauf hin, dass das Land beabsichtigt, sein Wachstumsmodell umzustellen und dem verarbeitenden Gewerbe eine zentrale Rolle zukommen zu lassen. Als ehemaliger Kommandosoldat und Wirtschaftsprofiler für die Industrie und Behörden betrachte ich diese Veränderungen mit besonderem Augenmerk auf mögliche Auswirkungen auf die globale Wirtschaft und geopolitische Beziehungen.
Chinas Strategische Neuausrichtung: China beabsichtigt, sein Wachstumsmodell zu transformieren und stärker auf das verarbeitende Gewerbe zu setzen. Die Produktion von Elektrofahrzeugen, Solarzellen und Batterien verdeutlicht bereits Chinas beachtliche technologische Fortschritte. Diese strategische Veränderung zielt darauf ab, die Abhängigkeit vom Immobiliensektor zu reduzieren, der bisher ein Schlüsselsektor für das chinesische BIP war.
Nächste Stufe des Handelskriegs: Die verstärkte Fokussierung auf den Export und die Notwendigkeit, Produkte auf internationalen Märkten zu platzieren, werden laut Miller zu globalen Unruhen und Handelskriegen führen. Dies wird besonders brisant, da China versucht, sein Wirtschaftswachstumsmodell nachhaltiger zu gestalten. Als Wirtschaftsprofiler stimme ich der Einschätzung zu, dass politische Empfindlichkeiten weltweit zu einem Handelskonflikt führen könnten.
Herausforderungen und Risiken für China: Chinas Wirtschaft steht vor mehreren Herausforderungen, darunter niedrige Inlandsausgaben, Abwanderung von ausländischen Investoren sowie Deflations- und Arbeitslosigkeitstendenzen nach der Pandemie. Die steigende Anzahl von Zahlungsausfällen im Immobiliensektor, der ein erheblicher Anteil des BIP ausmacht, verschärft die wirtschaftliche Lage zusätzlich.
Chinas Fokus auf nationale Prioritäten: China priorisiert nationale Sicherheit und den Aufbau eines Chip-Ökosystems. Dies zeigt, dass das Land nicht mehr ausschließlich auf schnelles Wirtschaftswachstum setzt, sondern eine nachhaltigere und qualitativ hochwertige Entwicklung anstrebt. Das kürzlich verkündete Wachstumsziel von fünf Prozent für dieses Jahr wird als weniger relevant betrachtet, da China vor allem darauf bedacht ist, das Vertrauen in die Wirtschaft zu stärken und mögliche Tiefpunkte zu vermeiden.
Schlussfolgerung und Ausblick: Als Wirtschaftsprofiler ist es entscheidend, die Veränderungen in Chinas Wirtschaftsstruktur genau zu verfolgen. Die geopolitischen Auswirkungen einer weiteren Verschärfung der Handelsbeziehungen erfordern eine umsichtige Analyse. China wird sich weiterhin als Schlüsselakteur in der Elektromobilität und erneuerbaren Energien positionieren, was bereits jetzt zu internationalen Spannungen führt.